Was für eine Landesgartenschau in Neuwied spricht
Über eine erfolgreiche Bewerbung für eine Landesgartenschau könnte die Stadt Neuwied viele aktuelle Themen in einem 7-Punkteprogramm, die für die nächsten 10-20 Jahre anstehen noch viel besser und nachhaltiger realisieren.
Die Region Neuwied mit ihren rund 70.000 Einwohnern, ihren 14 Stadtteilen, und dem angrenzenden Kreisgebiet mit über 140.000 Einwohnern ist landschaftlich reizvoll und mit hoher Lebens- und Freizeitqualität sowie ein innovativer Wirtschafts- und Wachstumsraum zwischen der Metropolregion Köln/Bonn und dem Oberzentrum Koblenz/Neuwied ausgestattet. Im Rahmen einer erfolgreichen Bewerbung für eine Landesgartenschau 2032 kann die Stadt Neuwied dem Beispiel ihrer Nachbarkommune Linz am Rhein folgen und mit einem Konzept einer „Smart Region“ über einen strategischen, partizipativen und integrierten Ansatz lokal angepasste und zukunftsorientierte Handlungsoptionen erarbeiten. Die Erfahrungen der Stadt Linz zeigen auf wie insbesondere die Bürger für die Region mobilisiert werden können um digitale, nachhaltige und zukunftsorientierte Handlungsfelder bei Bürgerservices, Mobilität, Gesundheitswesen, Revitalisierung der Innenstadt, Klimaanpassung und Klimaschutz sowie smarte Infrastrukturideen umzusetzen.
Neuwied als Deichstadt am Rhein konnte viele Jahrzehnte von den Rheinanlagen sowie der Gastronomie an der Deichkrone profitieren. Hierüber konnten viele Besucher über den Schiffstourismus, das Schloss, den Schlosspark und viele gastronomische Einrichtungen nutzen. Die Idee einer erfolgreichen Nachnutzung der Deichkrone am Deichtor hat sich bisher noch nicht ergeben. Eine erfolgreiche Bewerbung für die Landesgartenschau könnte im Vorfeld über einen privaten Investor mit einem tragfähigen Nachnutzungskonzept der Deichkrone beworben werden. Die Deichkrone im Rahmen der Lansdesgartenschaubewerbung als Infopoint und zentrale Anlaufstelle für Besucher zu entwickeln gibt insgesamt der Stadt den notwendigen und nachhaltigen positiven Impuls
Neuwied als Wiege der Stahlindustrie vom Mittelrhein der Familien Remy musste vor einigen Jahren die Schließung des Rasselsteinwerkes durch Thyssen-Krupp verkraften. Mit dem Wegzug konnte die Firma ASAS das Gelände erwerben und hat bereits ein Konzept vorgelegt. Im Rahmen des Konzeptes ist der Bau von Wohnungen vorgesehen. Neben dem Rasselsteingelände steht in der Stadt außerdem das ehemalige Hafengelände der Flußpionierkaserne am Rhein für einen Wohnungsbau zur Verfügung. Da Wohnen und Arbeitsplätze untrennbar mit der Innovation und Wertschöpfung einer Region verbunden sind könnten im Rahmen einer LAGA hier passende begrünte Wohnraumkonzepte realisiert werden.
Neben der Weiterentwicklung des Radwegenetzes braucht eine Stadt und die anhängende Region einen technologieoffenen Mix an Mobilitätskonzepten die sich gegenseitig ergänzen und stärken. Neuwied, eine Stadt mit 14 Stadtteilen vom Rhein bis nach Heimbach-Weis zum Zoo, Engers zum Schloss, Monrepos zum Eiszeitmuseum uvm. erstreckt sich über einen Radius von 10-15 km. Neuwied war die erste Stadt von Deutschland in der im Jahre 1835 die ersten Eisenbahnschienen gewalzt wurden. Bis 1950 hatte Neuwied eine Straßenbahn. Mit einer Landesgartenschau, die sich über viele Flächen erstreckt, könnte über den Bahnhof, die Busbahnhöfe in Verbindung mit den Radwegen, gut ausgebauten Straßen in Neuwied aber auch durch Anlegestellen am Rhein/Deich, Scooter und andere Fahrzeuge eine technologieoffene intermodale Mobilität im Rahmen der Besucherlenkung für die LAGA realisiert werden.
Neben der Energieerzeugung durch Solar/Wärmekonzepte im Rahmen einer Energiegenossenschaft könnten schon 2032 Konzepte für umweltfreundliche Kraftstoffe wie Wasserstoff/E-Fuels mit geeigneten Tankstelle und Ladesäulen zum Einsatz kommen. Speziell E-Fuels werden durch den Schiffsverkehr immer wichtiger.
Neuwied hat aus seiner Tradition heraus schon viele Aufgaben wie den Deichbau, Hochwasserschutz zu bewältigen. Hieraus ist durch das Wirken eines Robert Krups ein Know-how entstanden, dass sich auf die aktuellen Herausforderungen des Klimawandels und Klimaschutzes mit technologieoffenen Maßnahmen zum Nutzen der Stadt und ihrer Region im Rahmen interessanter Projekte in Zusammenarbeit mit den Fachleuten aus dem Garten- Landschaftsbau der grünen Verbände richtungsweisend für andere Kommunen realisieren lässt. Im Zuge dessen kann mit der LAGA-Bewerbung auch ein Wettbewerb des Mittelstandes motiviert werden bei dem nachhaltige ökologische aber soziale und vor allem nachhaltig ökonomische Konzepte entwickelt werden um Neuwied im Klima(wandel) in den Vordergrund zu stellen.
In der Stadt Neuwied gibt es bereits viele naturnahe und gärtnerisch gestaltete Freiräume mit Spiel-Sportflächen, deren Qualität es durch dauerhafte Pflege zu fördern gilt. Im Rahmen einer erfolgreichen Bewerbung der LAGA könnte auch hier durch eine Förderung von Eigeninitiative und gemeinschaftlichen Projekten des Wohnumfelds über die Bewohner der Stadt eine generationsübergreifende integrative, inklusive Lösung für alle Bürger von Neuwied geschaffen werden. Der Stärkung der sozialen und kulturellen Entwicklung in den Quartieren, der Stärkung des regionalen, kulturellen und sozialen Selbstwertgefühls der Bevölkerung über die Vereine/Institutionen vor Ort könnten hier im Rahmen einer LAGA sehr gut dargestellt werden. Über Lehr- und Schulgärten könnte die Stadtverwaltung Neuwied als Stadt der Schulen aus der Schüler- und Lehrerschaft seiner 13 Grundschulen, 6 Allgemeinbildenden Schulen, 3 Berufsschulen, Förderschulen uvm. nachhaltig unterstützt werden. Neben der Integration in der die Stadt Neuwied in einer langen Tradition steht hat sich die Stadt im Bereich der Inklusion im Jahre 2023 erfolgreich als Host Town bei Special Olympics beworben. Neuwied als Stadt des Sportes mit vielen bedeutenden Veranstaltungen/Akteuren in der Vergangenheit bis heute könnte auch hier neue Formen mit der Hinwendung zu Natur und Garten, der Darstellung der Leistungsfähigkeit von Gartenbau, Landschafts- und Sportplatzbau, ein nachhaltiges Gesamtkonzept der Landschaftsarchitektur für die Stärkung der Vermarktung regionaler Produkte und regionaler Wirtschaftskreisläufe mit Unterstützung integrierten, lokalen Handelns mit aktiver Beteiligung der Bürger realisieren.
In der Stadt Neuwied und ihren Stadtteilen befinden sich bedeutende Denkmäler der Kelten- und Römergeschichte am UNESCO Weltkulturerbe Limes. So wurde im Stadtteil Niederbieber bei der Erforschung des Grenzkastells der einzige voll erhaltene Aufsatz einer römischen Drachenstandarte gefunden, die heute im Landesmuseum Koblenz ausgestellt ist. Im Museum Monrepos im Stadtteil Segendorf befindet sich das archäologische Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution. Das Museum wird von der Uni Bonn betreut und beherbergt bedeutende Steinzeitfunde aus dem Neuwieder Ortsteil Gönnersdorf im Stadtteil Feldkirchen. Viele Denkmäler in der Stadt und den Stadtteilen blicken auf eine zum Teil auf über 13.000 Jahre währende Geschichte zurück. Die FDP Neuwied setzt sich dafür ein, dass über das Tourismusbüro der Stadt Neuwied städtische Tourismusveranstaltungen ins Leben gerufen werden, die der Geschichte und der Besonderheit der Kelten-, Römer und Steinzeitgeschichte und der Geschichte der Stadt Neuwied gewidmet sind. Hierzu zählt zum Beispiel die touristische Bewerbung von Themenwegen wie dem Drachenkopfweg für Veranstaltungen. Damit die touristischen Potentiale im Stadtgebiet und den Stadtteilen genutzt werden können setzt sich die FDP dafür ein, dass die örtlichen Heimat- und Verschönerungsvereine, Ortsbeiräte und BürgerInnen bei der Umsetzung mit einbezogen werden. Für den Fall einer erfolgreichen Bewerbung für eine LAGA, könnte so die Stadt Neuwied und ihre Verwaltung aus den Potentialen aus den Reihen ihrer Bürger eine sehr wertvolle Unterstützung für eine erfolgreiche Gartenschau erhalten. Die Zukunft gehört Neuwied! Eine erfolgreiche Bewerbung für die LAGA 2032 wäre ein sichtbares und greifbares Zwischenziel für alle Neuwieder und die Region insgesamt um der Transformation Neuwieds in die 30er Jahre hinein, die so wichtige Zuversicht und Motivation zu geben.